Tradition trifft Moderne - Gesellenfreisprechfeier bei den Schreinern
„Ist das nun Handwerkskunst oder bereits Kunsthandwerkt“ haben sich die Gäste und Besucher der Ausstellung gefragt, als sie die eindrucksvollen Gesellenstücke bewundernd angeschaut haben. „Es ist beides“, versicherte Junggeselle Dominik, „denn hier geben sich Kunst und Handwerk die Hand“.
Drei lange Jahre haben die angehenden Schreiner und Schreinerinnen gelernt und daran gearbeitet, nun war es endlich so weit: 24 Gesellenbriefe wurden im Rahmen der traditionellen Freisprechfeier übergeben. Der große Saal des Bäckerwirts in Dasing war bestens besetzt, da neben den Junggesellen und Junggesellinnen auch Eltern, Freunde und ausbildende Meister anwesend waren.
Rund um die Festgäste waren die fantastischen Gesellenstücke gruppiert, die in Form, Farbe, Gestaltung einmalig waren – jedes ein Unikat mit hohem künstlerischem Anspruch.
Innungsobermeister Konrad Sedlmeyr führte durch die Veranstaltung, unterstützt von Lehrlingswart Ferdinand Birkmeir. Das Grußwort sprach die Direktorin der Berufsschule OStDin Cornelia Nieberle-Schreiegg, die sich begeistert von den hervorragenden Gesellenstücken zeigte. Unglaublich, sagte sie in ihrer Rede, was man in drei Lehrjahren lernen könne und genauso spektakulär sei es, wie die Lehrlinge dieses Wissen und diese Fähigkeiten in die Möbelstücke einfließen ließen.
Danach lud StDin Sonja Schmaus, die Leiterin der Abteilung Holztechnik, alle Festgäste auf eine amüsante und kurzweilige Zeitreise ein, die mit Bildern aus dem Jahr 2020 begann und mit Bildern aus der Prüfung 2023 abschloss. Dabei wurde jedem Zuschauer klar, dass sehr viel gelernt wurde, aber der Spaß an und bei der Arbeit nie zu kurz kam.
Dann wurden die Gesellenbriefe feierlich überreicht und die Innungssieger geehrt. Luca Brandlhuber, der bei Möbelhandwerk Gerhard Huber in Kissing ausgebildet wurde, kam auf den ersten Platz. Sein gelungener Retro – Stuhl aus Eiche mit zugehörigem Tisch überzeugte nicht nur durch eine saubere handwerkliche Leistung, sondern auch durch seine hervorragende Formensprache. Weil er damit auch die Jury überzeugen konnte, wurde er zugleich als „Gute-Form“- Sieger geehrt. Fast schon eine Meisterleistung. Auch Dominik Hendriks, der bei Schreinerei Birkmeir& Eichner in Mainbach gelernt hat, konnte gleich doppelt punkten: er kletterte in beiden Wettbewerben auf den zweiten Platz. Er wurde zweiter Innungssieger und mit seiner innovativen Sitzbank auch gleichzeitig zweiter Sieger im Wettbewerb der „Guten Form“. Dritter Innungssieger wurde Kilian Klier (Möbelwerkstatt Weichenberger, Laimering) mit einem Hängeboard aus Eiche und dritter „Gute Form“- Sieger darf sich Leonhard Ottmann (Schreinerei Achter & Baumgartner) mit seinem Barschrank nennen.
Während der Innungsbeste auf handwerkliche Arbeit geprüft wird, liegt beim „Gute Form“- Wettbewerb der Fokus auf der Gestaltung, der Idee und den Proportionen. Dieser Sieger, 2023 Luca Brandlhuber, darf sein Gesellenstück auf der kommenden Messe „Heim und Handwerk“ vor großem Publikum ausstellen. Dort läuft auf bayerischer Ebene der Wettbewerb weiter, und dafür werden für Luca alle Daumen gedrückt, um auch dort erfolgreich zu sein.
Ein gelungener Abschied und eine schöne Feier, die allen Gästen bestimmt noch lang im Gedächtnis bleiben wird.
Bild 1 von links nach rechts:
Innungsobermeister Konrad Sedlmeyr, Kilian Klier, Luca Brandlhuber, Dominik Hendriks, Lehrlingswart Ferdinand Birkmeir
Bild 2:
Dominik Hendriks mit innovativer Sitzbank, zweiter Sieger in beiden Wettbewerben
Bild 3:
Innungssieger und Sieger im Wettbewerb „Gute Form“, Luca Brandlhuber